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GERHARD TIETZ |
HERALDIK INTERNATIONAL |
STIFTUNG |
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Krieg, der Vater aller Dinge?
Dieses Wort von Heraklit scheint auf die Heraldik in vollem Umfang zuzutreffen.
Ihr Entstehen ist im Zusammenhang mit den mittelalterlichen Kreuzzügen (ab 1096)
zu sehen, die erstmals in der mitteleuropäischen Geschichte Heereskontingente von bis
dahin ungekannten Ausmaßen aus unterschiedlichsten Regionen in Bewegung setzten.
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Man braucht kein Militärstratege zu sein und auch nicht die Erklärung vom geschlossenen Helm
überzustrapazieren (der das gegenseitige Erkennen von Angesicht zu Angesicht ausschloss), um
zu verstehen, dass bei der militärischen Organisation von Massenbewegungen dieser Art
Kennzeichnungen unumgänglich wurden.
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Man (er)fand sie, indem man die Defensivwaffen Schild und Helm mit weithin erkennbaren Zeichen
versah. Zunächst waren die Schildbemalungen kollektive Identitätszeichen. Die besondere Entwicklung
des Wappenwesens setzte damit ein, dass diese im Kontext des mittelalterlichen Lehnswesen nach und
nach zu individuellen und schließlich zu vererblichen Familiensymbolen wurden. Einer der stärksten
Motoren hierbei war die Freude des Mittelalters an Farbe, Prunk und Pracht und an Selbstinszenierung.
Wenig später wurde der repräsentative Charakter des Wappens denn auch von geistlichen und weltlichen
Institutionen geschätzt und genutzt.
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